Wir trauern um unser langjähriges Mitglied, unsere Kämpferin und unsere Judo-Trainerin Susanne Dittrich (geb. Zahn). Hier die Trauerrede von BC Offenburg Präsident Heinz Müller:
Die Mitglieder des Budo-Club Offenburg nehmen in tiefer Trauer Abschied von ihrer langjährigen Judofreundin und Sportkameradin Susanne Dittrich.
Wir sind bestürzt, dass sich Susanne von den Folgen ihrer schweren Krankheit nicht mehr erholen konnte. Vor einem halben Jahr saßen wir noch in geselliger Runde zusammen bei unserer Weihnachtsfeier – jetzt ist sie leider nicht mehr unter uns.
Susanne hat sich schon im Jugendalter für den Judosport interessiert. Als die Familie Strumbel 1974 in der Wilhelmstraße das Judo-Zentrum Offenburg eröffnete, zählte Susanne mit zu den ersten Mitgliedern. Sie fand Interesse am Judosport und ist dieser Sportart immer treu geblieben.
Mit Toni Strumbel hatten wir einen professionellen Trainer, der Potential und Talent schnell erkannte und auch förderte. So war es auch bei Susanne der Fall. In den 70er und 80er Jahren war sie sowohl bei der Jugend, als auch später bei den Frauen eine verlässliche Kämpferin und hat sowohl bei Einzelmeisterschaften, als auch bei Mannschaftsmeisterschaften viele Kämpfe bestritten.
Susanne war immer ehrgeizig und wollte nicht nur eine gute Kämpferin sein, sondern sich ständig weiter entwickeln. Sie hat keine Mühen und Aufwendungen gescheut, sich den Prüfungen für höhere Graduierungen zu stellen. Am 10. Oktober 1982 hat sie gemeinsam mit mir die Prüfung zum schwarzen Gürtel, dem 1. Dan abgelegt. Wir hatten uns monatelang auf diese Prüfung vorbereitet und ich lernte sie in dieser Zeit als zuverlässige und hilfsbereite Trainingspartnerin kennen. 1986 hat sie auch die Prüfung zum 2. Dan erfolgreich bestanden.
Susanne zeigte schon immer ein besonderes Interesse an der Zusammenarbeit mit Kindern. Mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen hat sie seit vielen Jahren das Anfängertraining von Kindern übernommen und im Laufe der Zeit zahlreichen späteren Talenten die Grundtechniken im Judo beigebracht. Sie war sowohl bei den Eltern, als auch bei den Kindern eine geschätzte und anerkannte Persönlichkeit. Da flossen bei manchen Kindern auch schon mal Tränen, wenn Susanne bei einer Trainingseinheit verhindert war und stattdessen nur ein Ersatztrainer auf der Matte stand.
Am 27. November 2010 hat sich Susanne die Lizenz für Gürtelprüfungen erworben. Sie hat zahlreiche Kinder im Training für höhere Graduierungen vorbereitet und konnte aufgrund ihrer Lizenz auch selbst Gürtelprüfungen durchführen.
Verehrte Trauergemeinde, Judo ist ein Kampfsport. Das bedeutet, wenn man fällt und auf dem Boden liegt, steht man auf und kämpft weiter. Nach diesem Motto hat Susanne immer gelebt. Selbst als sie von der heimtückischen Krankheit bereits gezeichnet war, hat sie nicht aufgegeben und noch so lange Trainingseinheiten geleitet bis es dann doch nicht mehr möglich war. Sie hatte einen langen und sehr schweren Kampf zu bestreiten, den sie leider viel zu früh für immer verloren hat.
Lieber Gottfried, ich wünsche Dir und Deiner Familie die Kraft, diesen Schicksalsschlag auszuhalten. Wir alle trauern um Susanne und werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
Susanne, ich verabschiede mich gemeinsam mit allen Judoka mit dem japanischen Gruß und einer Verbeugung – Rei.